ALLE GRENZEN SPRENGEN
Sie sind wieder da: Nach dem großartigen Erfolg ihres Debuts „NACHSCHLAG“ im November 2018 und einer Theatertour quer durch Vorarlberg und ausverkauften Veranstaltungssälen begibt sich das Künstlerkollektiv Koeck-Rauch diesen November erneut auf einen Feldzug zur Strapazierung sämtlicher Lachmusikeln und Tränensäcke – und zwar nicht nur durchs Vorarlberger Ländle, sondern auch ins Liechtensteiner Ländle und die Ostschweiz. Grund dafür: Sie wurden definitiv zu oft auf offener Straße, von radarmessenden Polizisten mit weißer Kappe und Vogelschiss darauf oder gar im Freibad noch mit Coronamasken angesprochen und gefragt, wann sie wieder die Bretter, die nach Shakespeare die Welt bedeuten, zersägen und mit allerlei Körperflüssigkeiten besprenkeln oder eine Bühne mit der Motorsäge zersägen würden.
Inhalt:
Nach einem verheerenden Flugzeugabsturz – just bevor das eben servierte Bordmenü die Magengegend erreicht hätte – sind die einzigen beiden Überlebenden ausgerechnet der Ostschweizer Hans-Ueli Schnider sowie der Schwabe Heinz-Rüdiger Meier, seines Zeichens Hausartikelverkäufer. Auf offener See kämpfen die beiden unterschiedlichen Zeitgenossen ums nackte Überleben. Nach anfänglichen kulturell bedingten Schwierigkeiten und Vorurteilen finden die beiden – ohne es zu wollen – immer näher zueinander und landen wie eins Robinson Crusoe auf einer unbekannten Insel. Wie sich herauspuppt ist diese Insel ausgerechnet Ibiza, auf der noch Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus ihr Unwesen in der Villa mit einer Oligarchin, die für ihre Zehennägel bekanntlich einen Waffenschein brauchen würde, treiben. Fälschlicherweise werden sie von diesen als „Flüchtlinge“ eingestuft. Durch Glück überleben sie. Doch genügt eine Annäherung, ein Elektroschocker und eine Leuchtpistole, um wieder zurück nach Hause zu finden?
Fazit:
Das Stück könnte aktueller nichts sein. Versteht es gekonnt mit Klischees und Vorurteilen aufzuräumen, hinterfragt und kritisiert politische Haltungen (Stichwörter „Flüchtlingskrise“, „lückenlose Aufklärung“, „Ibiza und Oligarchennichte“, „Grenzzaun zu Mexiko“, „BREXIT“ oder „So sind wir nicht! Wir schaffen das!) und möchte dazu beitragen, dass wir uns mehr als Menschen sehen und dem Populismus und Nationalismus bewusst entgegentreten. Koeck und Rauch sind diesmal noch scharfzüngiger und einfallsreicher unterwegs, bringen Trump, Putin und Merkel auf die Palme, um den Lachmuskeln des Publikums zu zeigen, wo der Barthel den Most respektive die Schwimmweste geholt hat. Denn dieser Weg nach Hause wird kein leichter sein…
Kurzbiografien:
Bandi Romeo Koeck, geboren 1980, ist Pädagoge, Schriftsteller und Kabarettist. Seit er 1995 bei Christian Büchel Gesangsunterricht nahm und in der Musicalproduktion „Der Zauberer von Oz“ als Blechmann wirkte, ließ ihn die Bühne nicht mehr los. Koeck ist Vater von vier Kindern und lebt in Frastanz/AT. www.bandikoeck.com
Thomas Anton Rauch, geboren 1964, ist Bildender Künstler, Schriftsteller und Kabarettist. 2019 gewann er im Kollektiv „RatAEss“ und ihrer Kunst-Gondel die SwissArtExpo. Bevor er sich als Künstler selbstständig machte betrieb er zusammen mit seinem Bruder 20 Jahre lang die int. bekannte „Sonderbar“ in Feldkirch. Rauch lebt in Frastanz/AT. www.tartort.com